Mythos Wald

Beschreibung

Der Wald – ein Ort, der uns vertraut erscheint, dessen Geheimnisse wir aber noch lange nicht alle gelüftet haben. Der Wald ist Tierparadies und lebensfeindliches Schattenreich zugleich. Sind unsere Wälder echte Natur oder Menschenwerk, das nur wenig mit unberührter Wildnis zu tun hat? Warum leben die meisten Tiere am Waldrand und nicht im Waldesinneren? Je dichter der Wald, desto dunkler wird es im Erdgeschoss. Nur wenige Tiere und Pflanzen haben sich an die Finsternis angepasst. Doch so sahen unsere Wälder ursprünglich gar nicht aus. Bevor der Mensch die Erde nach seinen Vorstellungen umgestaltete, waren die Wälder offen, parkartig, und das ganze Jahr über Licht durchflutet. Die "Landschaftsplaner" dieser Zeit waren große Herden von Pflanzenfressern. Ihr gewaltiger Appetit formte einst offene Wälder. Fast alle Großtiere rottete der Mensch im Verlauf der letzten 30.000 Jahre aus. So verschwanden mehrere Elefantenarten, Wisente und Wildpferde, Nashörner und Riesenhirsche. In den Ebenen Mitteleuropas würde es noch heute aussehen wie in der Serengeti in Afrika.

Eine Erkenntnis setzt sich allmählich durch: Ein wirklich naturnaher Wald braucht Gegenspieler, die dafür sorgen, dass Licht und Wärme in sein Inneres vordringen können. Erst dann wird er zu einem grünen Universum mit einem überbordenden Reichtum an Pflanzen und Tieren und zu einer Welt voller großer und kleiner Wunder.