Heimkehr der Biber

Beschreibung

Das Nagen, Kratzen und Plätschern stammt von einem ganz erstaunlichen Nagetier: "Meister Bockert" – dem Biber.

Der Name Biber leitet sich vom indoeuropäischen "bhebhrus" ab. Das bedeutet schlicht: glänzend-braun. Der Biber wurde also einfach nach seiner Farbe benannt. Sein unglaublich dichtes Fell mit bis zu 23.000 Haaren pro Quadratzentimeter schützt den Biber vor der winterlichen Kälte. Einst war der Biber über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet. Bei uns fand man ihn an fast jedem Fluss. Ortsnamen wie Bebra, Bever oder Biberach zeugen davon. Aber schon im 19. Jahrhundert existierten in Europa nur noch kleine Restbestände. Sein warmer Pelz war einer der Gründe für die Jahrhunderte lange, gnadenlose Jagd. Außerdem fand das Fleisch seine Abnehmer und das Bibergeil aus den Analdrüsen der Wassernager war seit alters her ein vielgepriesenes Potenzmittel.

Ein natürlicher Auwald ist ein Lebensraum aus Biberhand. Ehemals dichte Baumbestände wurden von den Nagern gelichtet – das Sonnenlicht erreicht den Boden. Von den Bibern überstaute Flächen, die „Biberteiche“, verlanden mit der Zeit. Sogenannte "Biberwiesen" entstehen. Ein Biotop für vielerlei Vögel, Säugetiere, Reptilien und Insekten. Die Weichhölzer im Auwald sind ihrerseits ganz an den Biber und seine Nagetätigkeit angepasst. Vor allem die Weiden treiben bereitwillig wieder aus, obwohl der Biber im Winter Kleinholz aus ihnen macht. Bäume fällt der Biber nur in der kalten Jahreszeit. Im Sommerhalbjahr besteht die Biberkost aus bis zu 300 verschiedenen Pflanzenarten – und die wachsen im Biberbiotop besonders üppig.

Einst fast ausgerottet, ist Meister Bockert wieder an fast jedem Flusssystem anzutreffen. Biberteiche, Biberwiesen und gefällte Bäume sind wieder ein gewohnter Anblick in unseren Auwäldern. Die Geschichte des Bibers ist eine echte Erfolgsstory des Naturschutzes.