Auf zum Polarkreis!
Für die ARD-Serie "Wildes Skandinavien" machen sich Tierfilmer Jan Haft und sein Team auf, um die schönsten Wildnisgebiete und die interessantesten Wildtiere unserer nördlichen Nachbarländer auf Film zu bannen. Dabei gehen die Kameramänner einer interessanten Frage nach: Wie weit muss man fahren um auf echte Wildnis zu stoßen. Gibt es in Europa noch vollkommen unberührte Natur?
Beschreibung
In Deutschland ist mit Ausnahme von ausgewiesenen Schutzgebieten fast jeder Quadratmeter Boden vom Menschen gestaltet. In Nordeuropa sieht es ganz anders aus, so ein weitverbreitetes Klischee. Weite und Wildnis in Skandinavien sind ein Grund für viele von uns, in den Ferien nach Norden aufzubrechen. Im Auftrag von NDR Naturfilm begibt sich das Team von Jan Haft mit der Kamera auf Spurensuche, und zeigt dabei dem Fernsehzuschauer die Natur Dänemarks und Norwegens von ihrer aufregendsten und schönsten Seite.
Die heimatnahsten Drehorte liegen wenige Kilometer hinter der deutsch-dänischen Grenze, die fernsten Tausende Kilometer weiter nördlich im Polarmeer, im arktischen Packeis. Zwar hält auf der Suche nach ursprünglicher Natur gerade das dicht besiedelte und landwirtschaftlich intensiv genutzte Dänemark einige echte Überraschungen bereit, wie unberührte Moore und Wälder, in denen sogar Steinadler brüten. Doch je weiter das Kamerateam auf seinen Drehreisen nach Norden vordringt, desto mehr Wildnis trifft es an. Am Ende der Reise stehen die Kameramänner in einer Art "gefrorenem Garten Eden": auf Spitzbergen wurde in der Geschichte so wenig gejagt, dass die meisten Tiere noch heute zahlreich und zutraulich sind: Rentiere, Robben, Walrosse und Eisbären. Allerdings erlebt die nautilusfilm-Mannschaft auf ihrer Schiffsreise zur Nordspitze Spitzbergens, dass auch das (Natur-)Paradies Kratzer aufweist. Bedeuten Verschmutzung und Überfischung der Meere und der Klimawandel das Aus für Europas letzte große Wildnis?
Auf seinen Drehreisen nach Norden gewährt das Filmteam dem Zuschauer Einblicke in den Alltag einer Tierfilmproduktion. Am Bildschirm wird er Zeuge, wie sich vor der Kamera Sensationelles abspielt und Komisches, sich Erfolge und Misserfolge bei den Dreharbeiten die Hand geben. Moschusochsen greifen ferngesteuerte Kameras an, Raubmöwen und Kreuzottern attackieren die Kameraleute, Hundeschlitten-Touren bei klirrender Kälte enden in Rodelpartien für Mensch und Ausrüstung und Mückenschwärme lassen tagelange Aufenthalte in Tarnzelten zur nervlichen Zerreißprobe werden. Am Schluss droht der Expedition im arktischen Packeis sogar das Scheitern.
"Auf zum Polarkreis!" ist Tierfilmeralltag, Spurensuche und Abenteuer zugleich.
Auf zum Polarkreis!
Länge 45 Minuten
Für NDR
Produktionsjahr 2010